Meine Fahrzeuge
Fahrzeuge, was für ein Wort wird mancher sagen. Aber es ist schon richtig, ich hatte nicht einfach nur einen oder mehrere PKW, ich hatte das Glück, bereits im Alter von 14 Jahren einen eigenen PKW zu besitzen mit dem ich erste Fahrerfahrungen machen konnte.
1979
Ich bekam zum Geburtstag einen 1969-er VW Käfer in dunkelgrün. Natürlich war er abgemeldet aber noch fahrbereit und so konnte ich damit auf unserem Privatgelände erste Erfahrungen sammeln.
Anfahren am Hang, Schleifpunkt holen, richtig bremsen und vor allem langsam fahren, Stunden um Stunden. Das ganze Taschengeld ging für Sprit drauf. Immer gekauft im 5-Literkanister, mit dem Fahrrad zur Tankstelle und dann für 90 Pfennig den Liter das Normalbenzin gekauft. Bei nur 5 DM Taschengeld im Monat musste die Oma herhalten, die dann aber auch mal mitfahren durfte. Nach einigen Monaten durfte ich dann bereits alleine fahren immer mit der Vorgabe, einmal Unsinn gemacht und das Fahrzeug ist weg.
Leider habe ich kein Foto mehr von dem Fahrzeug aber es waren tolle Erlebnisse und bis heute zehre ich davon und die Bedienung und auch die Technik sind mir ins Blut über gegangen.
Später habe ich mir dann als Erinnerung eine genaues Modell besorgt.
1984
Mit 17 Jahren zum Führerscheinkurs angemeldet und ein Tag vor dem 18. Geburtstag die Prüfung bestanden und dann mit dem Geburtstag den Schein bekommen.
Jetzt fehlte nur die Erfahrung im Straßenverkehr und ich weiß es noch genau. Mein Vater schickte mich zum Tanken und da stand ich dann. Zig mal gesehen, bislang immer nur aus Kanistern den Sprit getankt und nun die Frage, ok Diesel war es nicht, aber Normal oder doch Super ?
Dann durfte ich laufend auf Geschäftsfahrten mit, oft selber fahren. 1 Monat den Führerschein und dann mitten in München am Bahnhof. Ich sollte mal eben das Fahrzeug parken. Ist schon eine Herausforderung gewesen vor allem, es war ein 450er Mercedes.
Auf dem Bild meine liebe Mutter
Viel gefahren bin ich dann mit einem Opel Rekord. Ein Auto wie ich es niemals wieder gesehen habe, 2-türig und mit roten Sitzen und roter Innenverkleidung. 2-ltr-Maschine und Automatik. Nach 250 km konnte man tanken fahren, irre was der an Sprit brauchte, 20 Liter waren normal auf 100 km..
1986
Dann mein erstes eigenes Fahrzeug. Ein VW Scirocco GT von Karmann gebaut, komplett in weiß mit weißen Sportschalensitzen. Ein Traum von Auto, weiße Rennverkleidung. Er hatte nur 85 PS aber man fuhr damit wie in einem Kart. Man konnte die Kurven fast mit Höchstgeschwindigkeit fahren. Extrem breite Reifen auf Alufelgen ließen diese Kurvengeschwindigkeiten zu, dazu der Radstand. Somit konnte man mit wesentlich schnelleren Fahrzeugen problemlos mithalten. Die Gänge ließen sich extrem hochdrehen, so dass man das Fahrzeug extrem spritzig fahren konnte. 7 Liter Sprit auf 100 km mehr brauchte es nicht. Leider war der Reifenabrieb sehr hoch und das kostete. Im Winter fuhr ich ganz dünne Reifchen, 155er meine ich. In jedem Fall kam man damit auch durch hohe Schneemengen, problemlos.
Es war ein sehr, sehr schöne Fahrzeug, auffällig und man wurde viel angesprochen, leider auch durch die Polizei, die laufend die Papiere kontrollierte ob alles auch zugelassen war.
Erst mit meiner Giulia (2018) konnte ich das Fahrgefühl toppen.
1988
1988 habe ich dann während meines Studiums einen VW-Käfer restauriert und komplett neu aufgebaut.
Eigentlich wollte ich nur gerne einen Oldtimer fahren. So suchte ich mir einen VW-Käfer, Baujahr 1961 aus. Es handelte sich um den ersten Käfer nach den Brezelfenstern. Er hatte eine durchgehende, kleine, ovale Rückscheibe. Die Elektrik war auf 6 Volt und es handelte sich um das Standard-Modell in mausgrau.
4.000 DM habe ich für den Käfer bezahlt und ich wurde - das muss ich leider sagen - trotz TÜV, wie immer das Fahrzeug den auch bekommen hat, übers Ohr gehauen. Überall konnte man vom Unterboden durch das Blech drücken !
Was macht man in einem solchen Fall ?
Man lernt einen Oldtimer zu restaurieren. Und ich habe es geschafft, ich bekam eine neue TÜV-Plakette. Ich lernte Blechbearbeitung, Schweißen, Schneiden, Bleche anpassen, die ganze Elektrik musste neu durchdacht und installiert werden. Der ganze Käfer wurde von mir bis auf die Rohkarosse auseinander gebaut. Motormontage, Reifen. Bremsen usw.. alles wurde angefasst. Und zum Schluss hatte ich ihn meinen richtig fahrbereiten Käfer, zudem hatte ich handwerklich vieles gelernt.
Und dann kam die nächste Hürde, wohin mit dem Käfer?
Also noch schnell innerhalb von 10 Tagen aus alten Paletten einen Schuppen gebaut. Das waren echt Zeiten. Am Tag studiert und gearbeitet und bis tief in die Nacht in der Garage herum geschraubt.
Muss ich aber nicht mehr haben !! :)
1988
Nachdem nach dem 450er Mercedes noch ein blauer 560 Mercedes SEL folgte kam dann beruflich das absolute Highlight seiner Zeit.
Ein 750er IL 12-Zylinder von BMW in blau. Das Auto war ein Traum, ganz anders wie die viel teureren Mercedes S-Klassen. Er sah super aus und das Fahrgefühl war himmlisch. Wie oft habe ich die Motorhaube geöffnet und mir den Motor angeschaut. Er war wunderschön. So etwas habe ich nie wieder gesehen.
Und die Fahrleistungen. Endlich konnte man auch in Kurven mal schnell fahren, Nicht wie bei den S-Klassen, dessen Sitze mehr Sofas ohne jeglichen Seitenhalt waren. Dann brauchte der Wagen nur Normalbenzin und bei schnellster Fahrweise waren es nur 11 Liter auf 100 km. Der Tankinhalt war sage und schreibe 100 Liter. 1989 eröffneten wir die ersten Märkte in der damals noch vorhandenen DDR. Tankstellen waren rar gesät und man musste sich anstellen. Himmel haben die Westdeutschen geflucht, denn der Sprit lief extrem langsam durch die Hähne und so dauerte es schon mal 15 Minuten bis der 100ltr-Tank voll war. Aber man kam in sehr nette Gespräche mit den DDR-Bürgern und es entstanden nette Verbindungen.
Und auf den Autobahnen wurde einem ohne das man etwas dazu konnte Platz gemacht. Jeder wollte das Fahrzeug sehen und vor allem ob es sich wohl um den 12-Zylinder handelte. Dies konnte man sehr gut an den Auspuffrohren sehen, denn nur der 12-Zylinder hatte 4-eckige Rohre entgegen den üblichen runden Rohren. Und so musste man vorbei gelassen werden damit andere dies sehen konnten. Mein erstes Fahrzeug, das problemlos auch über längere Strecken mit 250 km/h bewegt werden konnte. Ein wunderschönes Fahrzeug...
1994
Leider wurden die Reparaturen durch Verschleiß beim Scirocco immer mehr und das Geld war nicht da. Es musste also ein neues Fahrzeug her. Mittlerweile war beruflich ein Wechsel von Mercedes Benz nach BMW erfolgt, so dass es auch privat ein BMW sein sollte.
Und so wurde es ein BMW 316 Compact in blau mit Automatikgetriebe.
Was soll ich sagen. Optisch war er für die Zeit schön aber das war es auch. Das Fahrzeug war vollkommen untermotorisiert. Da konnte man auf das Gaspedal drücken wie man wollte, es dauerte und dauerte. Richtig viel passte auch nicht in den Kofferraum und die Tankstelle war dein bester Freund, 14 Liter auf 100 km waren normal.
Ich war nicht unglücklich, als das Fahrzeug dann leider viel zu spät wieder weg ging.
2000
In 2000 kam dann endlich der von mir ungeliebte 316er BMW wieder weg und es sollte mal ein Cabrio sein. Und es wurde ein ganz besonderes, in jedem Fall optisch.
Ein Peugeot 206cc mit elektrischem Stahlverdeck, brauner Volllederausstattung, Ausführung Roland Garros in wie ich immer sagte "Racing Grün", wie man es von den alten englischen Sportwagen kannte.
Es war ein bildhübsches Fahrzeug, optisch ein echter Leckerbissen. Alleine zu sehen, wie das Dach sich öffnete. Ein Genuss, wenn man an einem Schaufenster vorbei fuhr und sich der Öffnungsvorgang darin spiegelte. Mit den Koffern musste man improvisieren aber das Fahrzeug hatte eine abnehmbare AHK und dazu besorgte ich mir einen kleinen Daxara-Anhänger und so konnte man auch Besorgungen im Baumarkt machen.
Und was soll ich sagen, durch dieses Fahrzeug hatte ich die Möglichkeit die ganze damalige Peugeot-Fahrzeugpalette kennen zu lernen. Ich hatte sie alle als Leihwagen. Denn es war einfach irre, was an dem 206cc alles kaputt ging. Der absolute Hammer war die Explosion der Klimaanlage, ein riesiger Knall und dann eine irre Rauchwolke mit weißen Qualm, das vergisst man nie.
2001
2001 kam dann beruflich ein neuer BMW, wieder ein 12-Zylinder und wieder ein 750iL. Dieser wurde dann bis 2010 gefahren. Anstelle blau war er in der Farbe silber. Eine tolle Weiterentwicklung des alten 750iL mit vielen tollen Eigenschaften. Er sah auch schön aus, aber den Flair des ersten 12-Zylinders hatte er nie. Trotzdem fuhr er richtig gut und das auch noch jenseits der 320.000 km auf dem Tacho.
2007
Nachdem dann vom Gefühl her alles einmal in 206cc getauscht worden war und die Garantie zu Ende ging musste schnell etwas Neues her. Da ich die ganze Palette der Peugeots gefahren hatte und ich diese Fahrzeuge eigentlich optisch sehr hübsch fand, gleichzeitig aber auch mein Sohn sich anmeldete mitfahren zu müssen, kam nur etwas Größeres in Frage. Es wurde dann ein optisch schöner Peugeot 407.
Er sah toll aus, hatte durch seinen Diesel tolle Fahreigenschaften und war günstig im Unterhalt. Leider war es nur ein sehr kurzes Vergnügen bis 2008, denn aufgrund von Umstrukturierungen beruflicher Art musste es zukünftig nur noch ein berufliches Fahrzeug sein und kein rein privates mehr.
Ich hatte das Fahrzeug leider nur so kurz, dass ich kein Foto habe auf dem es komplett zu sehen ist, daher muss wieder mein Modell herhalten.
2008
Und dann kam das neue Fahrzeug, ein BMW 530 xd. Was soll ich sagen. Für mich bis heute das perfekteste Fahrzeug, das ich je hatte.
Leider gab es bereits nach 2 Tagen den ersten Schaden, ich stand auf eine abschüssigen Strasse und ein Trottel ca. 50 m vor mir parkte, stieg aus und vergaß die Handbremse anzuziehen und dann steht man, hinter einem jede Menge Autos und sieht ein Fahrzeug auf sich zurollen und kann nirgendwo hin ausweichen. So gab es den ersten Schaden und der hatte es in sich. Es musste eine komplett neue Frontpartie angebaut werden und dieser Schaden sorgte dann zum Lebensende im Jahr 2014 für den vorzeitigen Tod des Fahrzeuges.
Niemals bin ich bis heute ein so perfektes Fahrzeug gefahren. Sparsam, schnell, sportlich, tolle Ausstattung und eine wunderbare Optik. Der Allradantrieb fuhr überall hin, man fühlte sich überall sicher mit diesem Fahrzeug. Die Fahrleistungen waren einfach umwerfend und man hatte das Gefühl, wenn der nicht abgeregelt wäre hätte die Tachonadel auch jenseits der 300 km/h noch angezeigt. Diesem Fahrzeug trauere ich nach speziell wegen seinem Motorschaden mit nur 150.000 km der durch einen Zylinderriss kam, der durch den oben genannten Schaden wohl verursacht wurde. Aber leider war BMW nicht mehr die Firma wie zu Zeiten des 12-Zylinders und nahm sich keinerlei Zugeständnissen an.
2014
Mit dem 5er BMW war dann das Thema der beruflichen Bewegung von Fahrzeugen nach insgesamt ca. 1,5 Mio gefahrener km in all den Jahren beendet und seit dem fahre ich "nur" noch ca. 25.000 km im Jahr.
Ab 2014 dann mit einem BMW X3.
Fahrtechnisch kam er trotz etwas weniger Leistung problemlos an den 5er BMW heran. Er war zudem recht komfortabel. Aber wie schon gesagt, BMW ist nicht mehr die Firma wie noch in den 1990iger Jahren. Die Verarbeitung ließ dann doch an einigen Stellen zu wünschen übrig. Es klapperte überall und das Schiebedach macht einen Höllenlärm ab unter 10 Grad Außentemperatur. Die Elektronik führte ein Eigenleben und man kam sich eher wie ein Betatester vor als das man ein ausgereiftes Fahrzeug führte. Fahrtechnisch ist BMW top aber was die Elektronik und die Verarbeitung angeht, gibt es Besseres, was angesichts der früheren Erfahrung doch schade ist.
2018
2018 kam es dann ursprünglich aufgrund der Dieseldiskussion zu einem besonderen Ereignis. Nur so rein prophylaktisch schaute ich was der x3 noch für einen Restwert hat und was ein neues Fahrzeug kosten würde und ich wurde überrascht.
Und was ich mir ausgesucht hatte und hier hatte ich angeregt durch eine nette Freundin und durch eine entsprechende Werbung die Marke Alfa Romeo wieder entdeckt.
Es war die aktuelle GIULIA.
Das Auto ist optisch ein Traum. Und wenn man einmal im Fahrzeug sitzt, dann kommt man nur so ins Schwärmen. Und wenn man das Fahrzeug dann bewegt, dann gehen die Emotionen mit einem durch.
Die Giulia ist kein Fahrzeug, das einen von A nach B bringt. Giulia fahren ist eine Lebenseinstellung. So etwas habe ich noch nie erlebt.
Die Giulia fährt wie ein Kart, besser als der Scirocco. Man klebt förmlich am Boden. Man fährt komfortabel aber trotzdem wie ein Sportwagen. Das Cockpit umschließt einen förmlich. Man lebt in dem Fahrzeug. Es fährt und liegt am "Gas" besser als jeder BMW und die Optik innen wie außen lässt einen dahin schmelzen.
Ich werde extrem viel angesprochen auf das Fahrzeug. Man will es sehen, geht drum herum, fragt ob man einmal innen schauen dürfte. Fragt technische Dinge. Das Fahrzeug ist ausgestellt im Designmuseum der Zeche Zollverein als herausragendes Designobjekt.
Das ist das Beste was ich je hatte. Der Allradantrieb ist nicht so direkt wie beim BMW aber er greift und man bewegt sich auf einem extrem hohen sportlichen Niveau.
Ein wunderbares Fahrzeug. Besser geht einfach nicht...
Wenn man ein Fahrzeug lieben kann, dann die Giulia.
2024
2024 nach fast 100.000 km mit der Giulia kam es dann zu einem schmerzhaften Ereignis. Von Anfang an gab es immer mal wieder Störungen in der Elektronik. Zuletzt rollte das Fahrzeug einfach aus und es kam zu gefährlichen Situationen. Keine Reparatur half, deklariert wurde es selbst von Alfa Romeo als "Problemfall" und man ging von irgend einer "kalten" Lötstelle in der Elektronik aus. So kam der Tag an dem ich reagieren musste.
Das Fahrzeug wurde getauscht und nun ist es ein Alfa Romeo Stelvio. Stelvio, die italienische Bezeichnung des Stilfser Jochs.
Ein tolles Fahrzeug!
Es ist die Giulia im Schafspelz! Verkleidet als SUV, gleicher Motor, Innenausstattung wie bei der Giulia, natürlich noch moderner. Viel Platz, starker Motor, geringer Verbrauch, fährt wie ein Sportwagen, Platz wie im SUV. Optik einfach herrlich.